Spachtelmasse für Wände: Mehr als die Hälfte enthält problematische Konservierer

Ratgeber Bauen & Wohnen 2024 | Autor: Christine Throl/Heike Baier/Cordula Posdorf | Kategorie: Bauen und Wohnen | 02.05.2024

Wir haben 16 Spachtelmassen getestet.
Foto: ÖKO-TEST

Zum Ausbessern von Löchern und kleinen Rissen an Wänden und Decke ist fertige Spachtelmasse praktisch. Unser Test zeigt: Die meisten Spachtelmassen erledigen diesen Job – solange man die ausgebesserte Stelle nicht zu stark belastet. Minuspunkt: Viele Produkte enthalten problematische Konservierungsmittel, die Allergien auslösen können.

  • Im Test: 16 Spachtelmassen aus der Tube, die geeignet sind, ohne weiteres Anrühren kleine Schäden an Wänden und Decken auszubessern.
  • Der Praxistest zeigt: Ausgebesserte Stellen sollten nicht zu stark wieder belastet werden.
  • Kritik üben wir im Test an allergieauslösenden Konservierungsmitteln. Sie stecken in mehr als der Hälfte der überprüften Produkte. 
  • Vier Produkte können wir mit "gut" empfehlen.

Aktualisiert am 2.5.2024 | Kleine Löcher in der Wand müssen spätestens beim Umzug geschlossen werden. Wer keine Lust hat, Gips anzurühren, um die Löcher zuzuspachteln, kann die Masse auch einfach aus der Tube drücken. Fertigspachtelmasse ist ideal zum schnellen Ausbessern von kleineren Schäden.

Doch wie gut halten Spachtelmassen eigentlich? Und wie steht es um die enthaltenen Konservierungsmittel?

Toom, Obi & Co.: Spachtelmasse im Test

Um das herauszufinden, haben wir 16 Spachtelmassen eingekauft und im Labor einem Praxistest und einer Inhaltsstoff-Analyse unterziehen lassen. Das Ergebnis: Voll überzeugen kann keine Fertigspachtelmasse. Der Praxistest lieferte zwar passabel Ergebnisse; aber bei allen Produkten gab es kleine Schwächen. Zudem sind wir mit einigen Konservierungsmitteln nicht einverstanden. Immerhin: Vier Produkte können wir mit "gut" empfehlen. Aber der Reihe nach.

Kleine Löcher und Risse in der Wand lassen sich schnell mit Spachtelmasse auffüllen.
Kleine Löcher und Risse in der Wand lassen sich schnell mit Spachtelmasse auffüllen. (Foto: megaflopp/Shutterstock)

Kritische Konservierungsmittel in Spachtelmassen im Test

Kommen wir zunächst zu den Inhaltsstoffen. An der Konservierung der Produkte haben wir einiges auszusetzen. Die Zusammensetzung der Instantspachtel ist durch die Bank ähnlich: Die Basis bildet eine Kunststoffmasse, in die Füllstoffe wie Calciumcarbonat, Kaolin oder Talkum eingearbeitet sind.

Weil die Produkte auch Wasser enthalten, müssen sie gegen Verderb geschützt sein, und hier liegt ihr wunder Punkt: Sie benötigen Konservierungsmittel, in diesem Fall Isothiazolinone. Isothiazolinone werden von Herstellern eingesetzt, um Farben, Klebstoffe oder eben Spachtelmassen vor einem Befall mit Keimen, Bakterien oder Pilzen zu schützen. Das Problem: Einige Menschen reagieren darauf allergisch.

Mit einer Ausnahme deklarieren alle Spachtelmassen allergisierende Konservierungsmittel – die Isothiazolinone CIT, MIT oder BIT, die wir kritisch sehen. 

Manche Konservierungsstoffe können Allergien auslösen

Von den allergisierenden Konservierungsmitteln bewerten wir das halogenorganische Chlormethylisothiazolinon (CIT) am strengsten. Grund: Es gilt als starkes Allergen, und wir wollen es deshalb gar nicht in Alltagsprodukten sehen.

In sieben Spachtelmassen im Test, die alle auch CIT in der Liste der Inhaltsstoffe aufführen, konnte das beauftragte Labor den Konservierungsstoff entweder direkt messen oder mit einer weiteren Methode indirekt über den positiven Befund von halogenorganischen Verbindungen nachweisen.

Das Isothiazolinon BIT, das einige Spachtelmassen zusätzlich zu CIT oder stattdessen enthalten, hat ein etwas schwächeres allergenes Potenzial. Deshalb werten wir es nur ab, wenn das Labor es in einer Menge von mehr als 200 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg) gemessen hat. Damit sind wir strenger als der aktuelle Blaue Engel für emissionsarme Silikonfugenmassen. Seit einer Revision Ende 2020 lässt er mit 400 mg/kg einen doppelt so hohen Gehalt für BIT zu wie zuvor.

Einige Spachtelmassen im Test machen vor, dass es möglich ist, unter unserer Messlatte zu bleiben. Ein Produkt setzt statt allergisierender Konservierungsmittel schlichtweg Alkohol gegen Verderb ein. 

Hinweis: Um möglichst wenig in Kontakt mit den Fertigspachtelmassen zu kommen, sollte man beim Auftragen Handschuhe tragen.

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Spachtelmassen im Praxistest nur bedingt belastbar

Und wie schlagen sich die Produkte im Praxistest? Zum Ausbessern von Löchern und Rissen in Wänden und Decken sind die Fertigspachtelmassen im Test geeignet. Aber: Größere Belastungen sollte man ihnen nicht zutrauen.

Ein ausgeleiertes Wandloch mit Fertigspachtel ausbessern und danach an gleicher Stelle einen Nagel einschlagen? Keine gute Idee, wenn der Nagel oder die Reißzwecke ausschließlich in der Spachtelmasse Halt finden muss. Drei Produkte schwächelten beispielsweise deutlich, als die Prüfer den Fall "Halt eines Nagels" simulierten: Viel schwerer als ein Kilo ließen die Stellen sich nicht belasten.

Kaum Halt bieten Spachtelmassen unter der Decke

Geradezu gefährlich könnte es bei manchen Testprodukten werden, ein an der Decke verspachteltes Loch erneut anzubohren, wenn die Schraube nicht bis in die Wand reicht. Das Praxislabor prüfte, wie gut die Spachtelmassen auf verschiedenen Untergründen hafteten ("Halt in der Fuge"). Bei diesem Testparameter lieferten die 16 Spachtelmassen in unserem Test eindeutig die schlechteste Leistung ab: Insgesamt sechs Produkte kamen nur auf ein "ausreichend".

Aus der Tube in die Wand gedrückt: Fertigspachtelmassen sind praktisch in der Anwendung.
Aus der Tube in die Wand gedrückt: Fertigspachtelmassen sind praktisch in der Anwendung. (Foto: Sevda Ercan/Shutterstock)

Spachtelmassen in der Handhabung einwandfrei

Aber mal ehrlich: Wer traut sich schon, ein abgespachteltes Loch in der Decke erneut anzubohren? Die Stärke der Fertigspachtelmassen und wohl auch ihr Paradezweck liegt woanders: Sie sind ruckzuck gebrauchsfertig und komfortabel in der Handhabung – etwa wenn es darum geht, beim Auszug auf die Schnelle alle Löcher und Risse zu glätten und dem Vermieter eine perfekt gestrichene Wand zu präsentieren. Aus dem Grund haben wir den Punkt Handhabung innerhalb der Praxisprüfung auch am stärksten gewichtet, er trägt 50 Prozent zum gesamten Praxisergebnis bei.

Denn was nützt die beste Spachtelmasse, wenn sie so fest ist, dass ich sie kaum aus der Tube drücken kann? Oder wenn die Tube eine so große Öffnung hat, dass sich die Masse nicht ins Loch bugsieren lässt? Doch in der Disziplin Handhabung können die Produkte alle liefern. 

Auch was die Schrumpfung der Masse oder die Rissbildung angeht, haben wir wenig zu meckern. Und bei der Überstreichbarkeit schließlich räumen sämtliche Spachtelmassen die volle Punktzahl ab und sind "sehr gut".

Fazit: So kommen am Ende alle auf ein passables Praxisergebnis.

Tipps zur Anwendung von Spachtelmasse für die Wände

Das rät ÖKO-TEST:

  • Untergründe vorbereiten: Zuerst das zu verspachtelnde Loch vorbereiten: Mit einem Pinsel oder Sauger Staub und andere lose Teile entfernen. Ist der Untergrund sandig, bröselig oder stark saugend, vor dem Spachteln eine Grundierung (Tiefgrund) aufbringen. Glatte Flächen aufrauen.
  • Pulverspachtel anwenden: Fertigspachtelmasse direkt aus der Tube in das Loch oder den Schlitz füllen, mit einem breiten Spachtel hineindrücken und glatt abziehen. Bei tieferen Defekten in der Wand besser auf Gips oder Pulverspachtelmasse ausweichen.
  • Bohr- und schraubfeste Produkte: Knifflig wird es, wenn Sie ein ausgeleiertes Dübelloch erneut anbohren wollen oder einen Nagel in eine ausgebesserte Stelle schlagen. Lassen Sie sich dazu beraten, denn je nach Wandmaterial eignen sich unterschiedliche Füllmassen. Im Handel gibt es dafür auch Produkte, die als "bohr- und schraubfest" ausgelobt sind. Noch besser: Die Schraube beziehungsweise den Nagel etwas versetzen. Oder bei einem gelockerten Dübel einfach eine größere Größe wählen.

Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Jahrbuch für 2024 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für den Ratgeber Bauen & Wohnen 2024 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.
 

Weiterlesen auf oekotest.de:

Wir haben diese Produkte für Sie getestet

Testverfahren

In unserem Einkaufskorb landeten 16 Fertig-, Reparatur-, Schnell-, Fein-, Instant-, Schnell- und Universalspachtelmassen aus der Tube, die geeignet sind, ohne Weiteres Anrühren Risse, kleinere Löcher und Defekte an Wänden und Decke auszubessern. Manche davon sind lediglich für den Innenbereich ausgelobt, andere für innen und außen. Eingekauft haben wir die Produkte in Baumärkten, Haushaltsmärkten, Baudiscountern und Fachmärkten zu Preisen zwischen 3,25 Euro und 8,47 Euro pro 400 Milliliter.

Über die Deklaration auf den Verpackungen der Produkte haben wir zunächst die in unseren Augen notwendigen Angaben abgeglichen: Listen die Hersteller die Inhaltsstoffe auf? Nennen sie die Nummer einer Allergikerhotline, wenn ihre Spachtelmasse allergisierende Konservierungsmittel enthält? Gibt es einen Verweis auf ein Technisches Merkblatt mit wichtigen Zusatzinformationen? In einer weiteren Recherche klärten wir ab, ob dieses auch im Internet leicht auffindbar ist.

In einem spezialisierten Labor ließen wir alle Spachtelmassen auf bedenkliche Inhaltsstoffe analysieren: auf allergisierende Isothiazolinone, aromatische Kohlenwasserstoffe wie Benzol und Toluol, halogenorganische Verbindungen sowie Formaldehyd/-abspalter. In einem anderen Labor erfolgte ein umfangreicher Praxistest auf drei vorbereiteten Untergründen: unbehandelten und gestrichenen MDF-Platten sowie Rigipsplatten. Wie gut lassen sich die Spachtelmassen dosieren und verarbeiten? Wie gut härten sie anschließend aus – schrumpfen sie dabei zusammen, oder bilden sich sogar Risse? Wie gut lassen sie sich überstreichen? Und wie belastbar sind sie, wenn man in ausgebesserte Stellen an Wand und Decke erneut einen Nagel einschlägt? Um den "Halt eines Nagels" zu messen, wurden Standard-Bilderrahmennägel in eine mit Spachtelmasse ausgefüllte Fuge geschlagen und mittels Kraftmesszelle deren Belastbarkeit festgestellt; bei der Prüfung "Halt in Fugen" maßen die Prüfer, welcher Zugbelastung die Haftung der Spachtelmasse auf unterschiedlichen Untergrundmaterialien jeweils standhält.

Auch für den ökologischen Fußabdruck der Verpackungen interessierten wir uns: So ließen wir die Plastiktuben im Labor auf chlorierte Verbindungen überprüfen und baten die Anbieter um Angaben und Nachweise dazu, ob und wie viel recyceltes Plastik sie in ihren Tuben verarbeiten.

Bewertungslegende

Produkte mit dem gleichen Gesamturteil sind in alphabetischer Reihenfolge aufgeführt. Soweit nicht abweichend angegeben, handelt es sich bei den hier genannten Abwertungsgrenzen nicht um gesetzliche Grenzwerte, sondern um solche, die von ÖKO-TEST festgesetzt wurden. Die Abwertungsgrenzen wurden von ÖKO-TEST eingedenk der sich aus spezifischen Untersuchungen ergebenden Messunsicherheiten und methodenimmanenter Varianzen festgelegt.

Testergebnis Inhaltsstoffe: Unter dem Testergebnis Inhaltsstoffe führt zur Abwertung um zwei Noten: Nachweis von CIT oder ein positiver Befund von halogenorganischen Verbindungen bei Deklaration von CIT. Zur Abwertung um eine Note führt: ein gemessener Gehalt von mehr als 200 mg/ kg BIT.

Der Praxistest beruht auf der Beurteilung der Handhabung (50 %), Schrumpfung (Volumenverlust 3 % und Rissbildung 10 %), Durchhärtung (Aushärtung 2 %, Halt eines Nagels 15 %, Halt in Fugen 10 %), Härte der Oberfläche (2 %) und Überstreichbarkeit (8 %). Die Bewertung erfolgte in Punkten: 4,5 bis 5 Punkte = sehr gut; 3,5 bis 4,4 Punkte = gut; 2,5 bis 3,4 Punkte = befriedigend; 1,5 bis 2,4 Punkte = ausreichend; weniger als 1,5 Punkte = mangelhaft. Die Ergebnisse wurden kaufmännisch gerundet.

Die Handhabung wurde anhand von Öffnen der Tube (10 %), Dosieren (30 %), Auftragen und Verarbeiten (50 %) und Schließen der Tube (10 %) in Punkten beurteilt.

Beurteilung Volumenverlust: Schrumpfung der Höhe von 0 bis 3,9 % = 5 Punkte; von 4 bis 7,9 % = 4,5 Punkte; von 8 bis 11,9 % = 4 Punkte; von 12 bis 15,9 % = 3,5 Punkte; von 16 bis 18,9 % = 3 Punkte.

Beurteilung der Rissbildung (Mittelwerte aus zwei Aufträgen [Mittelwert für den 1. Auftrag fließt zu 70 % ein und für den 2. Auftrag zu 30 %] je Testplatte (Punkte für die unbehandelte MDF-Platte fließen zu 20 % ein und für die gestrichene MDF- und die Rigipsplatte zu je 40 %]): keine Rissbildung = 5 Punkte; geringe Rissbildung = 4 Punkte; mittlere Rissbildung = 3 Punkte; starke Rissbildung = 2 Punkte; sehr starke Rissbildung = 1 Punkt.

Punkte für die Beurteilung der Aushärtung nach 24 Stunden: vollständig ausgehärtet = 5 Punkte; ausreichend ausgehärtet = 4 Punkte.

Beurteilung Halt eines Nagels in der Fuge: mehr als 30 Newton (N) in der Zugprüfung = 5 Punkte; 22 bis 30 N = 4 Punkte; 13 bis 21 N = 3 Punkte; 5 bis 12 N = 2 Punkte; weniger als 5 N = 1 Punkt.

Beurteilung Halt der Spachtelmasse in den Fugen (Mittelwerte aus Prüfungen je Testplatte [Punkte für die unbehandelte MDF-Platte fließen zu 20 % ein und für die gestrichene MDF- und die Rigipsplatte zu je 40 %]): mehr als 330 Newton (N) in der Zugprüfung = 5 Punkte; 291 bis 329 N = 4,5 Punkte; 251 bis 290 N = 4 Punkte; 211 bis 250 N = 3,5 Punkte; 171 bis 210 N = 3 Punkte; 131 bis 170 N = 2,5 Punkte; 91 bis 130 N = 2 Punkte; 51 bis 90 N = 1,5 Punkte; weniger als 50 N = 1 Punkt.

Beurteilung Festigkeit/Härte der Oberfläche anhand der Ritzhärteprüfung nach Mohs: Mohs-Härte 2,5 = 4 Punkte; Mohs-Härte 1,5 = 3 Punkte; Mohs-Härte 1 = 2,5 Punkte.

Die Überstreichbarkeit wurde in Punkten beurteilt.

Testergebnis Weitere Mängel: Unter dem Testergebnis Weitere Mängel führen zur Abwertung um jeweils eine Note: a) Angabe der Inhaltsstoffe nach Richtlinie des Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie (VdL) fehlt auf dem Etikett; b) kein Hinweis auf Technisches Merkblatt auf dem Produkt und/oder kein Technisches Merkblatt im Internet gefunden bzw. nicht bei Anruf einer auf dem Produkt speziell dafür angegebenen Telefonnummer erhalten; c) ein fehlender Hinweis auf eine Allergikerhotline bei gleichzeitiger Auslobung allergisierender Inhaltsstoffe; d) fehlender Hinweis "Von Kindern fernhalten" oder ähnliche Formulierungen; e) ein Anteil von Post-Consumer-Rezyklat (PCR) in der Kunststoffverpackung von weniger als 30 % in Relation zum Gesamtgewicht der Verpackung oder keine Angabe des Anbieters hierzu.

Das Gesamturteil beruht zu gleichen Teilen auf dem Testergebnis Inhaltsstoffe und dem Testergebnis Praxisprüfung. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "mangelhaft" oder "ungenügend" ist, verschlechtert das Testergebnis Inhaltsstoffe um zwei Noten. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "befriedigend" oder "ausreichend" ist, verschlechtert das Testergebnis Inhaltsstoffe um eine Note. Ein Testergebnis Weitere Mängel, das "gut" ist, verschlechtert das Testergebnis Inhaltsstoffe nicht.

Testmethoden

Isothiazolinone: Extraktion mit einem Säure-Wasser-Gemisch, HPLC-DAD. Prüfung auf: Benzoisothiazolinon (BIT), Chlorisothiazolinon (CIT), Methylisothiazolinon (MIT).
Halogenorganische Verbindungen: a) Heißwasserextraktion mit anschließender Zentrifugation und Membranfiltration, Festphasenanreicherung (SPE), Binden der organischen Halogene an Aktivkohle, Verbrennung der Aktivkohle im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts; b) Extraktion mit Essigester, Verbrennung des Extrakts im Sauerstoffstrom, microcoulometrische Bestimmung des Halogengehalts.
Formaldehyd/-abspalter: ASU K84.00-7:1991-09 modizifiert, Zusatz von Entschäumer, Destillation aus schwefelsaurer Lösung; Saure Wasserdampfdestillation, anschließend Derivatisierung mit Acetylaceton und photometrische Bestimmung.
Aromatische Kohlenwasserstoffe (BTEX) und Stryrol: Extraktion mit Methanol, Aliquot in Wasser verdünnt und mittels Headspace-GC/MS bzw. GC/MS (Stryrol) untersucht; Prüfung auf: Benzol, Toluol, Ethylbenzol, m-, p-, o-Xylol, Styrol.
PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen in der Verpackung: Röntgenfluoreszenzanalyse.

Praxistest: In Platten aus unbehandeltem MDF, gestrichenem MDF (1-mal mit Vorstreichfarbe, 2-mal mit Dispersionsfarbe) und Rigips wurden Fugen von 30 cm Länge, 5 mm Tiefe und 1 cm Breite gefräst. Die Spachtelmasse wurde in diese Fugen eingebracht. Dabei erfolgte die Anwendung gemäß Herstellerangaben. Sollten keine Herstellerangaben vorliegen, wurde ein Standardverfahren angewendet, bestehend aus 2-maligem Auftragen mit 3 Stunden Abstand und Glättung mit einem Metallspachtel. Die Aushärtezeit betrug 24 Stunden. Dieses Praxisverfahren wurde bei allen Testplatten angewendet. Die Beurteilung erfolgte durch einen Experten und vereinzelt wie bei Schrumpfung/Rissbildung und der Handhabung durch zwei Experten. Alle praktischen Prüfungen wurden bei einer Raumtemperatur von 20° C und 55 % relativer Luftfeuchte durchgeführt. Die MDF-Prüfplatten wurden mit Dispersionsfarbe und die Rigips-Prüfplatten mit Acryl-Tiefengrund (von Hornbach) vorbehandelt.
Die Handhabung wurde anhand des Öffnens/Schließens der Tube, des Dosierens, des Auftragens und der Verarbeitung beurteilt. Dabei waren 5 Punkte die beste und 1 Punkt die schlechteste Bewertung.
Um die Schrumpfung der Spachtelmasse zu ermitteln, wurde eine definierte Menge auf eine schwarz gestrichene Trägerplatte aufgebracht. Der Volumenverlust wurde anschließend mittels einer Vorher-Nachher Fotografie mit einer anschließenden Bildpixelrückrechnung ermittelt. Dafür wurde die Spachtelmasse 2-mal von oben und 2-mal von der Seite fotografiert. Aus der Differenz der Bildpixel von Vorher-Nachher wurde das Schrumpfen in Prozent errechnet. Zudem wurde die Rissbildung je Testplatte in zwei Aufträgen beurteilt.
Die Beurteilung der Durchhärtung erfolgte anhand der Aushärtung, des Halts eines Nagels in der Fuge und des Halts der Spachtelmasse in den Fugen. Die Aushärtung in der Fuge wurde nach 24 Stunden geprüft und nach Punkten beurteilt, dabei waren 5 Punkte die beste und 1 Punkt die schlechteste Bewertung. Zudem wurde geprüft, ob ein zweiter Auftrag nach der gegebenenfalls deklarierten Trocknungszeit möglich ist. Für den Halt eines Nagels in der Fuge der Testplatten aus Rigips wurden jeweils 3 Bilderrahmennägel mit einer Länge von 35 mm in einer Tiefe von 5 mm in die jeweilige Fuge jeder Testplatte eingeschlagen. Anschließend wurde eine Kraftmesszelle am oberen Ende des Nagelkopfes platziert und in entgegengesetzter Richtung zur Laufrichtung der Fuge gezogen. Diese Prüfung wurde insgesamt an jeder Testplatte dreimal durchgeführt, um einen Mittelwert der gemessenen Kraft zu erhalten und zu bewerten. Für den Halt der Spachtelmasse in der Fuge wurden jeweils 3 Eisennägel mit einer Länge von 80 mm umgedreht (mit dem Nagelkopf nach unten) in die Fuge gespachtelt. Anschließend wurde eine Kraftmesszelle am herausstehenden Ende jedes Nagels platziert, um die Haltekraft der Spachtelmasse in der Fuge zu bestimmen. Die Reißprüfung wurde insgesamt an jeder Testplatte dreimal durchgeführt, um einen Mittelwert der gemessenen Kraft zu erhalten und zu bewerten.
Die Festigkeit/Härte der Oberfläche wurde anhand der Ritzhärteprüfung nach Mohs beurteilt.
Die Überstreichbarkeit wurden in Punkten beurteilt. Dabei waren 5 Punkte die beste und 1 Punkt die schlechteste Bewertung.

Einkauf der Testprodukte: Februar 2023.

Diesen Test haben wir zuletzt im ÖKO-TEST Jahrbuch für 2024 veröffentlicht. Aktualisierung der Testergebnisse/Angaben für den Ratgeber Bauen & Wohnen 2024 sofern die Anbieter Produktänderungen mitgeteilt haben oder sich aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse die Bewertung von Mängeln geändert oder wir neue/zusätzliche Untersuchungen durchgeführt haben.

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