Senf pflanzen: Tipps zur Aussaat, Pflege und Ernte von Senf

Autor: Benita Wintermantel | Kategorie: Freizeit und Technik | 29.04.2024

Senf pflanzen: Tipps zu Saat, Pflege & Ernte
Foto: Shutterstock/kojihirano

Senfpflanzen im Garten haben viele Vorteile: Senf lässt sich wunderbar selbst anbauen, er gedeiht ohne große Ansprüche, ist ein echter Hingucker und zudem ein Bienenfreund. Und: Aus der Ernte können Sie ganz einfach eigenen Senf herstellen.

Immer öfter pflanzen Hobbygärtner Senf im eigenen Garten an. Für den Senfanbau im eigenen Garten spricht viel:

  • Senf versorgt Insekten mit Pollen und Nektar, vor allem Honigbienen lieben die goldgelb-blühenden Senfpflanzen.
  • Senf ist eine äußerst anspruchslose Nutzpflanze und gedeiht quasi überall.
  • Blüten, Blätter, Körner: Alles an der Senfpflanze lässt sich essen.
  • Senf bildet kräftige und tiefe Wurzeln, die den Boden lockern. Senfpflanzen gelten als gute Bodenverbesserer.
  • Senf bildet hübsche Blüten, die im Garten ein attraktiver Hingucker sind.

Wer keinen Garten hat: Auch ein großer Blumentopf genügt für eine kleine Senfzucht.

Senf pflanzen: Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat

Senfpflanzen gibt es im Handel kaum zu kaufen, d.h. Sie müssen den Senf selbst aussäen. Da Senf aber völlig problemlos gedeiht, ist die Aussaat kinderleicht:

  • Säen Sie den Senf in einen Topf oder direkt ins Blumenbeet. Wenn Sie den Senf direkt ins Freiland säen, sollten Sie die Samen mit ca. 2 cm Erde bedecken.
  • Achten Sie darauf, dass die Erde nicht völlig austrocknet.
  • Senf keimt schnell, bereits nach wenigen Tagen werden Sie junge Senfpflanzen sehen.
Senf säen ist kinderleicht, denn die Pflanze ist äußerst anspruchslos.
Senf säen ist kinderleicht, denn die Pflanze ist äußerst anspruchslos. (Foto: Shutterstock/Sunny_Smile)

Sie können Senf in der frostfreien Jahreszeit jederzeit aussäen. Wenn Sie im Herbst die Samen ernten möchten, sollten Sie ihn am besten im Frühling säen.

Tipp: Ziehen Sie den Senf im frühen Frühling auf der Fensterbank vor, nach den Eisheiligen können Sie ihn direkt ins Freiland pflanzen.

Es gibt drei Senfsorten: weißen, braunen und schwarzen Senf. Wer Senf selbst herstellen möchte, sollte wissen: Braune und schwarze Senfkörner eignen sich für scharfen Senf. Für milden Senf werden weiße Senfkörner (Gelbsenf) verwendet. Diese Sorte hat zudem den Vorteil, dass sie weniger hoch wächst (bis ca. 80 cm). Die beiden anderen Senfsorten können bis zu 2 m hoch wachsen.

    Senfpflanzen pflegen

    Senf als Nutzpflanze für Garten und Balkon punktet, weil er wirklich anspruchslos ist: Senf verträgt einen Standort mit viel Sonne, kommt aber auch mit einem schattigen Plätzchen gut zurecht. Außer Wasser und Licht brauchen Senfpflanzen nichts: Sie müssen sie nicht mal düngen. Nur bei Trockenheit sollten Sie Ihren Senf regelmäßig gießen.

    Wichtig zu wissen: Senf ist ein Kreuzblütler. D.h. auf der Fläche, auf der Sie Senf anbauen, darf in den drei Jahren zuvor kein anderer Kreuzblütler (z.B. Kohlgemüse, Rettich, Radieschen, Kresse) angebaut worden sein.

    Senfpflanzen sind nützlich, hübsch - und bieten Insekten wertvolles Futter.
    Senfpflanzen sind nützlich, hübsch - und bieten Insekten wertvolles Futter. (Foto: Shutterstock/Yusei)

    Senfpflanzen ernten

    Ab Juni beginnt der Senf zu blühen, danach bilden sich Samen. Im September/Oktober werden die Schoten gelb und trocken, dann sind die Samen reif. Wenn Sie sicher gehen möchten, dass die Samen reif sind, können Sie die Schoten schütteln. Ein Rasseln verrät Ihnen, dass Sie den Senf jetzt ernten dürfen.

    Die Samen können Sie von Hand aus den Schoten lösen und trocknen lassen. Alternativ geben Sie sie in einen Sack und schlagen diesen auf den Boden, dann lösen sich die Samen aus den Schoten.

    Legen Sie die Samen für ca. vier Wochen an einen warmen und trockenen Ort. Als Unterlage eignet sich Zeitungspapier oder Küchenrolle.

    Senfpflanzen nutzen

    • Junge Senfblätter schmecken aromatisch. Sie können bereits nach drei Wochen geerntet werden und zum Würzen oder für den Salat verwendet werden.
    • Die knospigen Blütenstände können Sie – ähnlich wie Brokkoli – dünsten oder auch roh im Salat essen. Einzelne Blüten können Sie auch als essbare Dekoration über Salate etc. streuen. Lesen Sie dazu auch: Essbare Blüten: Welche genießbar und welche giftig sind.
    • Die ganze Senfpflanze können Sie im Herbst zur Gründüngung nutzen. Dazu einfach die Pflanzen vor der Blütezeit bodennah abschneiden und auf dem Beet liegen lassen. Die Pflanzen schützen den Boden, im Frühjahr werden sie dann einfach untergegraben.
    • Die Senfsamen aus der eigenen Ernte eignen sich zum Würzen, zum Einlegen von Gemüse und natürlich zum Herstellen von eigenem Senf. Faustregel: Für ein Glas Senf benötigen Sie Senfsamen von ungefähr einem Quadratmeter Anbaufläche.

    Klicken Sie hier, um zu erfahren, wie sich Senf selbst herstellen lässt:

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